Von Daten zu Wissen.

Ventilationsgeräte im Wandel.

Eine Retrospektive zum European Respiratory Society Congress 2024: „Der Schlüssel für den individuellen Therapieerfolg liegt in der gezielten Intervention – basierend auf Wissen, welches wir unter anderem aus Daten gewinnen können.“

Ein intensiver ERS-Kongress 2024 in Wien mit großer Nachfrage und vielen guten Gesprächen liegt hinter uns. Erstmalig haben wir im Rahmen des Kongress-Programms ein Industrie-Skillslab angeboten: „From data to information to knowledge: ventilation devices in transition.“ Der Nutzen von Daten in der Betreuung Langzeit-beatmeter Patienten war der inhaltliche Mittelpunkt.

In den letzten Jahren wurde viel Wissen über Indikationen zur Langzeit-Beatmung und Auswahl der Therapie-Modi bzw. -Drücke aufgebaut. Über die individuellen Erfolgsfaktoren zur Optimierung des Therapieerfolges und Überwindung von Schwierigkeiten ist dagegen deutlich weniger bekannt. Daten spielen dabei eine Schlüsselrolle: Daten aus den Therapiegeräten sowie das subjektive Empfinden des Patienten (PREMs & PROMs1 ) und ggfs. aussagekräftige Biomarker. Daten an sich verbessern aber noch kein Therapieergebnis. 

Vielmehr müssen aus den Daten Informationen über die aktuelle Situation gewonnen und hinsichtlich eines möglichen Interventionsbedarfes bewertet werden, um sie für viele Patienten zielgerichtet zu nutzen und den Erfolg zu messen. Zur Gewährleistung wird eine Software-Unterstützung benötigt, die nur aus der Zusammenarbeit von Industrie und medizinischen Experten heraus entsteht.

Die Referenten des Skillslab berichteten über aktuelle Beispiele:

Prof. Nilius gab einen Einblick in die noch laufende Tele-Intervent-Studie. Hyperkapnische COPD-Patienten werde im häuslichen Umfeld mit prisma VENT beatmet.

Die Therapie wird durch zwei digitale Komponenten ergänzt: eine App für den Patienten und eine telemedizinische Betreuung durch das Beatmungszentrum.

Medizinische Experten kontaktieren einen Patienten im Falle eines über das Telemonitoring erkannten Interventionsbedarfes, basierend auf den Gerätedaten, den subjektiven Bewertungen oder der Sauerstoffsättigung. 

Die App gibt dem Patienten Feedback zur Nutzung der Therapie, erinnert ihn an körperliches Training und erhebt das subjektive Befinden über Fragebögen. 

Nach Abschluss der Patienten-Rekrutierung wird ausgewertet, ob Therapieerfolg und Lebensqualität nach 12 Monaten durch die digitale Betreuung verbessert werden können sowie ob dadurch weniger Krankenhaustage erforderlich werden.

Dr. Stanzel stellte erste Daten aus einer Studie dar, bei der Daten vor, während und nach einer Exazerbation von COPD-Patienten mit Beatmungstherapie ausgewertet wurden. Die Daten zeigen, dass eine klassische, eindimensionale Auswertung mit Alarm-Schwellwert nicht zum Ziel führt. Das Potenzial liegt eher in der Verknüpfung mehrerer Informationen und Auswertung über moderne Signalverarbeitungsverfahren mit dem Ziel, rechtzeitig in Kontakt mit den Patienten zu treten und eine kritische Verschlechterung der Symptomatik zu vermeiden.

 

Immer geht es um eine bestmögliche Lebensqualität und Prognose, wobei die Betreuung durch Experten gleichzeitig so effizient sein muss, dass sie möglichst vielen betroffenen Patienten zugutekommen kann. 

Daran arbeitet Löwenstein in Zusammenarbeit mit klinischen Partnern.