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Respiratorische Therapie ganzheitlich denken.

Der Erfolg einer Langzeittherapie für respiratorische Patienten hängt entscheidend vom Zusammenspiel aller beteiligten Disziplinen, Therapien und Dienstleistungen ab. Ebenso spielt die konsequente digitale Erfassung und Vernetzung von Daten eine wesentliche Rolle.

Die Ausgangslage:

Multimodale Interventionen bei respiratorischen Erkrankungen.

Ein Patient mit einer respiratorischen Störung, egal welcher Art, hat normalerweise nie nur mit einer bestimmten Therapie zu tun, sondern braucht eine Kombination von verschiedenen Therapien und therapiebegleitenden Maßnahmen sowie kontinuierliche Kontrollen. Akute Situationen sind von chronischen Erkrankungen zu unterscheiden. Es gibt eine Vielzahl chronischer respiratorischer Erkrankungen, die einer dauerhaften Therapie und des Monitorings bedürfen. Oftmals sind die chronischen Erkrankungen davon geprägt, dass sie verschiedene Schweregrade und leider auch eine kontinuierliche Verschlechterung der Schwere vorweisen. Patientinnen und Patienten sind so lebenslang auf eine Therapie angewiesen, die häufig immer aufwendiger und intensiver werden kann!

Chronische respiratorische Erkrankungen brauchen dauerhafte Therapie und Monitoring.

Zwar gab es gute Fortschritte in den vergangenen Jahren und natürlich gibt es viele Schnittstellen, an denen gut zusammengearbeitet wird, aber oft ist für ein und denselben Patienten ein unverständlicher, intransparenter und unüberwindbarer Graben zwischen diesen beiden Systemen. Fehlende Digitalisierung und hohe Bürokratie, aber alleine schon die Fähigkeit, die Versorgung z. B. eines COPD-Patienten systemübergreifend zu denken und zu managen, ist ein immanenter Mangel.

Dabei sollte es für Patientinnen und Patienten sowie die betreuenden Fachkräfte einfach sein, die verschiedenen notwendigen Therapieansätze zu steuern und zu monitoren. Der Austausch zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen, die benötigt werden, sollte barrierefrei und möglichst digital sein. Therapieansätze sollten ineinandergreifen, sich optimal ergänzen und mithilfe transparenter Kommunikation und Entscheidungen kontinuierlich an den Patienten angepasst werden können.

Nach wie vor werden allerdings die verschiedenen Versorgungssysteme zu strikt voneinander getrennt und gedacht. Die Interaktion zwischen klinischer und außerklinischer Therapie, zwischen Ärzten und privaten Dienstleistern, zwischen verschiedenen Therapiedisziplinen ist systematisch getrennt. Dementsprechend ist der Weg des Patienten durch das Gesundheitssystem aufwendig, schwierig und intransparent. Das betrifft nicht nur Deutschland, sondern viele etablierte Gesundheitsmärkte weltweit. Es gibt wenige Ausnahmen, die es schaffen, diese „Reise“ einfacher zu gestalten, insb. durch Digitalisierung. Grundlegend dafür ist die Veränderungsgeschwindigkeit des Systems. Es braucht zu lange, fundamentale Reformen zu gestalten, zu beschließen und umzusetzen. Es fehlt an Mut und Weitsicht, an Veränderungswillen und Anpassungsfähigkeit, bestehende Systeme zu optimieren oder durch Disruption zu transformieren.

Ein großes Problem ist die systematische Trennung von ambulanter und stationärer, von klinischer und außerklinischer Therapie.

Die Vision:

Ein Zusammenspiel aller Disziplinen, Therapien und Dienstleistungen für eine optimale Patientenversorgung.

Aus unserer Sicht liegt ein Schlüssel für eine erfolgreiche Langzeittherapie von respiratorischen Patientinnen und Patienten in der engen Verzahnung und digitalen Vernetzung aller Disziplinen, Therapien, Dienstleistungen und Hilfsmittel aus dem klinischen und außerklinischen Sektor. Utopie? Vielleicht. Vielleicht müssen wir auch nur langfristig genug denken. Diese Wunschvorstellung ist sicherlich nicht innerhalb weniger Jahre zu realisieren. Dafür sind die regulatorischen Anforderungen an Medizinprodukte, Arzneimittel und Gesundheitsdienstleistungen zu hoch, um schnelle Anpassungen zu etablieren. Vor allem aber ist die Veränderungsgeschwindigkeit des Gesundheitssystems und der Krankenkassen viel zu langsam. Die Krankenkassen als zentrale Koordinierungsstelle für Patientinnen und Patienten sind ohnehin ein bürokratisches Ungetüm, das zwar zum Schutze der Patienten sein soll, aber es Patienten und Marktteilnehmern häufig schwer macht, sich darin zurechtzufinden.

Die Lösung:

Alles aus einer Hand.

Wir arbeiten intensiv daran, die verschiedenen Therapieansätze technisch zu ermöglichen und Fachanwendern aus einer Hand anbieten zu können. Alle Formen der mechanischen Atmungsunterstützung anzubieten, ist nicht selbstverständlich. Die Beatmung und ihre verschiedenen Formen sind so speziell und so unterschiedlich, dass jede einzelne Form komplex und individuell in der Umsetzung ist. Atemphysiologie, Fluss- und Drucksteuerung, Hardware, Software, alles muss aufeinander abgestimmt funktionieren und das mit einem sich dynamisch verändernden menschlichen Körper. Einen Patienten adäquat zu beatmen, ist nach wie vor technisch eine sehr herausfordernde und komplexe Aufgabe. Dazu gehört natürlich nicht nur ein Beatmungsgerät, sondern vor allem das Fachwissen wie z.B. Atmungstherapeuten, die so ein Gerät zum Nutzen des Patienten korrekt einstellen.

Dementsprechend konzentrieren sich die meisten Anbieter auf Teilbereiche respiratorischer Therapie. Die Aufgabenteilung und Spezialisierung könnte kaum größer sein. Löwenstein bestreitet jedoch einen anderen aufwendigeren Weg, der uns langfristig sinnvoller erscheint.

Wir träumen davon, alle technischen Hilfsmittel und Fachwissen, was man für die klinische und außerklinische Beatmung braucht, unter einem Dach zu vereinen und damit Ärzten, Fachanwendern und Patienten ein ganzheitlicher und langfristiger Partner zu sein.

Mit dem größten respiratorischen Produkt- und Dienstleistungsportfolio weltweit ist Löwenstein einzigartig. Vom einfachen CPAP-Gerät bis zum High-End-Neonatal-Beatmungsgerät können wir fast jede Therapieform unterstützen. Dafür ist eine sehr gute Vernetzung innerhalb Unternehmens, hohe Investitionen in Innovation und der kontinuierliche Drang zu Verbesserung unerlässlich.

Die Integration von Software, Diagnostik, Therapiegeräten, Masken und Zubehör spielt in der modernen Versorgung von Patienten eine immer bedeutendere Rolle. Systemlösungen, die all das vereinen, bieten eine Vielzahl von Vorteilen für Kunden, Anwender und Patienten, darunter verbesserte Diagnosemöglichkeiten, effizientere Behandlungsprozesse und eine gesteigerte Lebensqualität.

Löwenstein Medical bietet Lösungen für den gesamten Weg des Patienten von der ersten Diagnose bis zur Versorgung in der Langzeittherapie.

Konkrete Ansätze.

Schöne Ideen, aber wie hilft das in der Praxis? So ist unser komplettes Heimtherapie-Portfolio heute bereits über eine Cloudlösung vernetzt und sendet Daten, die vom Fachanwender zur Therapieoptimierung genutzt werden können. Die Benutzeroberfläche unserer Intensivbeatmungsgeräte und Heimbeatmungsgeräte ist ähnlich aufgebaut und ermöglicht leichtere Übergänge aus klinischen Akutsituationen in außerklinisch chronische Therapien. Alle Beatmungsgeräte von High End bis Titrationsplattform inkl. Weaning und IMC folgen der gleichen Philosophie. Unsere Narkosegeräte lassen sich plug and play um ein digitales Anästhesieprotokoll auf dem Tablet ergänzen und ins KIS einspeisen. Unsere Geräte lassen über offene Schnittstellen vielfältige Vernetzungen in Monitoring-Systeme und bestehende PDMS (Patientendatenmanagementsystem) und KIS (Krankenhausinformationssystem) zu. Wir können Polygraphien mit Heimtherapiegeräten kombinieren und so Vitaldaten und Therapiedaten gleichzeitig nutzen. Wir steuern Atemgasbefeuchter über die Beatmungsgeräte. Wir sind in der Lage, Sekundärtherapien wie Hustenassistenten mit dem Beatmungsgerät zu verbinden. Und vieles mehr, was sich bereits heute nutzen lässt.

Wie geht es weiter?

Viele weitere Ideen sind in der Schublade und werden in den kommenden Jahren umgesetzt. So arbeiten wir aktuell an zehn verschiedenen neuen Produktprojekten, die in den kommenden Jahren auf den Markt kommen. Außerdem am Ausbau unserer Diagnosemöglichkeiten, der Vernetzung der klinischen Systeme mit Clouddiensten, dem Ausbau der Monitoring-Möglichkeiten in allen Geräten, der besseren therapiebegleitenden Unterstützung mithilfe von Algorithmen und KI, der Vermittlung von Fachwissen und Vernetzung zwischen ambulanter und stationärer Therapie u.v.m. Wir experimentieren und probieren in vielen Bereichen neue Trends und Ideen aus, versuchen, MVP (Minimal viable product) auf den Markt zu bringen und zu schauen, ob es erfolgreich sein kann. Wir kooperieren mit Forschungseinrichtungen und fachfremden Technologieexperten, wir stellen den Status quo regelmäßig in Workshops infrage, um bessere Lösungen zu finden, als die, die es heute bereits gibt. 

Unsere Mission ist, die Therapie von Patientinnen und Patienten zu verbessern, und dazu muss man ganzheitlich und langfristig denken.