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Schlafmedizinische Untersuchungen und Schlaflabor.

Von der Diagnose bis zur Therapie.

Um eine Schlafstörung eindeutig, umfassend und sicher diagnostizieren zu können, müssen die Patienten in einem Schlaflabor untersucht werden. Diese Untersuchungsmethode wird auch als Polysomnographie bezeichnet. Sie wird eingesetzt, wenn Voruntersuchungen kein oder kein eindeutiges Ergebnis erbracht haben, zur Sicherung der Diagnose oder zur Erprobung von Behandlungsmöglichkeiten.

Vor einer Polysomnographie wird in der Regel eine ausführliche Anamnese durchgeführt. Dabei werden alle relevanten Daten zum aktuellen Gesundheitszustand dokumentiert. Dazu gehört auch die ambulante Erfassung schlafmedizinisch relevanter Daten mittels Polygraphie.

Eine Untersuchung im Schlaflabor kann nicht nur nachts, sondern auch tagsüber notwendig sein. So kann zum Beispiel bei starker Tagesschläfrigkeit ein aussagekräftiger Eindruck über den Schweregrad gewonnen werden.

Im Vorfeld sollte die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt über die Einnahme von Medikamenten oder andere Besonderheiten informiert werden, da auch diese den Schlaf bzw. die Schlafuntersuchung beeinflussen können.

Nach der Untersuchung bzw. der Auswertung der Ergebnisse wird das weitere Vorgehen mit den Patienten besprochen. Gegebenenfalls sind weitere Untersuchungen notwendig oder es wird eine Therapie empfohlen.

Polygraphie.

Die Polygraphie schließt sich an eine ausführliche Anamnese an. Sie wird bei Verdacht auf eine schlafbezogene Atmungsstörung durchgeführt und beinhaltet die Messung verschiedener Körperfunktionen. Ziel ist es, den Verdacht zu bestätigen, zu widerlegen oder weiter einzugrenzen. Außerdem können manchmal bereits passende Therapieformen festgelegt werden.

Die Polygraphie findet bei den Patienten zu Hause statt und wird nachts durchgeführt. Die Patienten erhalten ein tragbares Gerät und werden in die Handhabung eingewiesen. Die Untersuchung ist schmerzfrei und lässt eine fast uneingeschränkte Bewegung mit dem Gerät in der Nacht zu. Man sollte versuchen, so zu schlafen, wie man auch sonst schläft, damit die Ergebnisse ein möglichst realistisches Bild wiedergeben. Während der Untersuchung werden zum Beispiel der Sauerstoffgehalt im Blut, die Atmung oder die Körperlage aufgezeichnet. Vor dem Schlafengehen werden ein Brustgurt mit dem Gerät und ein Bauchgurt am Körper befestigt. Das Gerät sollte etwa mittig und in Brusthöhe angelegt werden. Anschließend wird der Sauerstoffsensor am Finger angelegt und zuletzt die Nasenbrille aufgesetzt. Für die Aufzeichnung müssen alle Kabel am Gerät angeschlossen sein.

Nach der diagnostischen Nacht mit dem Polygraphiegerät zu Hause bringt man dieses einfach wieder zu der behandelnden Ärztin oder zum behandelnden Arzt zurück. Dort werden die Messergebnisse sorgfältig ausgewertet und das weitere Vorgehen besprochen.

Polysomnographie.

Die Polysomnographie ist eine weiterführende nächtliche Untersuchung, die die Polygraphie ergänzt, um die Diagnose einer schlafmedizinischen Erkrankung zu sichern. Diese Untersuchung wird in der Regel in einem Schlaflabor durchgeführt. Vor dem Schlafengehen werden den Patienten Elektroden und Sensoren angelegt. Diese zeichnen Atemereignisse wie Apnoen auf. Zusätzlich werden EEG-Messungen durchgeführt, um die Schaltqualität und die Sauerstoffsättigung im Blut zu bestimmen. Auch Beinbewegungen und andere Parameter werden erfasst. Die gesammelten Daten werden anschließend ausgewertet. Nach ein bis zwei Nächten kann eine Diagnose bestätigt oder ausgeschlossen und eine entsprechende Therapie begonnen werden.

Wird eine Schlafapnoe diagnostiziert, schalfen die Patienten häufig noch eine weitere Nacht mit dem neuen Schlafatemtherapiegerät im Schlaflabor, um die vorgenommenen Einstellungen und den Therapieerfolg zu überprüfen.

Vorbereitung auf das Schlaflabor.

Um aussagekräftige Ergebnisse der Polysomnographie zu erhalten, sollte der Untersuchungstag möglichst wie gewohnt gestaltet werden. Das Verhalten, insbesondere der Konsum von Genuss- und Rauschmitteln, sollte jedoch vorher mit dem behandelnden schlafmedizinischen Fachpersonal abgesprochen werden. Diese können empfehlen, ab etwa 14 Uhr auf Kaffee, Tee, Cola oder andere koffeinhaltige und anregende Getränke zu verzichten

Auch über die regelmäßige Einnahme von Medikamenten und das weitere Vorgehen sollte im Vorfeld gesprochen werden. Die Medikamente sollten nicht eigenständig abgesetzt und entsprechend zur Untersuchungsnacht mitgebracht werden. Für die Auswertung ist es hilfreich, ein aktuelles EKG, einen aktuellen Lungenfunktionstest und ggf. den zuvor vom Schlaflabor erhaltenen Fragebogen ausgefüllt vorzulegen. Fragen Sie in Ihrem Schlaflabor nach, welche Unterlagen für die Untersuchung erforderlich sind.

Damit die Polysomnographie reibungslos verläuft, können Sie selbst einige einfache Vorbereitungen treffen: Damit die Elektroden gut am Körper haften, sollte die Haut möglichst fettfrei sein. Auf Haarspray, Gel, Öl oder ähnliche Produkte sollte verzichtet werden. Cremes sollten nicht oder nur sparsam verwendet werden. Nagellack sollte wegen der Messung des Sauerstoffgehalts im Blut nicht getragen werden. Ideal ist auch eine frische Rasur unter dem Kinn. Das verbessert die Haftung der Elektroden, ist aber natürlich kein Muss.

Mit allem, was man für den Abend, die Nacht selbst und den Morgen braucht, wird der Koffer gepackt. Lockere Schlafkleidung erleichtert das Anbringen der Elektroden an Oberkörper und Beinen. Neben Kleidung, Handtuch, Zahnbürste etc. kann man auch etwas zum Lesen oder zur Beschäftigung einpacken, falls man Wartezeiten überbrücken muss. Die Informationen, was zu beachten oder mitzubringen ist, erhält man in der Regel bei der Vorbereitung vom Schlaflabor. Der Ablauf kann von Labor zu Labor unterschiedlich sein, sodass hier nur Empfehlungen gegeben werden können.

Kurz zusammengefasst:

  • Erst erfolgt die genaue Anamnese
  • Dann die ambulante Diagnose zu Hause mittels eines Polygraphiegerätes
  • Der nächste Schritt ist das Schlaflabor
  • Polysomnographie ist die sicherste Diagnosemethode
  • Informieren Sie den Arzt über Ihre Medikamente

Häufig gestellte Fragen.

Nach einem Besuch bei Ihrer Ärztin oder bei Ihrem Arzt erhalten Sie dort ein kleines Polygraphiegerät mit den entsprechenden Erläuterungen zur Bedienung. Damit wird bei Ihnen zu Hause die Aufzeichnung verschiedener Körperfunktionen durchgeführt, darunter der Sauerstoffgehalt im Blut, Ihre Atmung und Körperlage. Für die Messung legen Sie sich vor dem Schlafen den Brustgurt mit dem Gerät sowie den Bauchgurt um, danach legen Sie den Sauerstoffsensor an. Das Gerät sollte etwa mittig und auf Brusthöhe platziert sein. Zuletzt folgt die Nasenbrille, deren Nasenstutzen Sie in je ein Nasenloch führen und das Band hinter beide Ohren legen, um es am Kinn zu verbinden.

Das Anlegen und die Messung selbst ist in der Regel völlig problemlos. Mit dem Polygraphiegerät können Sie sich nachts bewegen, wie Sie sich auch ohne Gerät bewegen, denn die Ergebnisse sollen so nah an Ihrem regulären Schlaf sein wie möglich. Am nächsten Tag nach der Messung bringen Sie das Gerät wieder zurück. Im Anschluss werden die Ergebnisse ausgewertet und das weitere Vorgehen mit Ihnen besprochen.

Mit der Polygraphie, der ersten nächtlichen Messung Ihrer Werte zu Hause, kann sich der Verdacht auf eine Schlafapnoe manifestieren. Für eine gründlichere Schlafanalyse und zur Untersuchung von Therapieoptionen werden Sie in ein Schlaflabor überwiesen. Dort finden, teilweise über mehrere Nächte verteilt, detailliertere Untersuchungen statt. Neben den in der Polygraphie untersuchten Werten werden zusätzlich u. a. die Hirnströme, der Herzrhythmus, die Muskelspannung oder auch die Bauch- und Brustatmung gemessen. Mittels dieser Polysomnographie wird die für Sie persönlich geeignetste Schlaftherapie mit den geeignetsten Therapieeinstellungen für Ihren individuellen Schlaf gefunden.

Die Untersuchung ist schmerzfrei und wird von schlafmedizinischem Personal betreut und überwacht. Die Polysomnographie ist ein aufwendiges, aber sehr aussagekräftiges Verfahren zur Diagnose von Schlafstörungen und dem Ermitteln sowie Erproben von Therapiemöglichkeiten.

Natürlich ist es ein ungewohntes Gefühl, mit Kabeln am Körper zu schlafen. In der Regel wird der Schlaf dadurch jedoch nicht gestört und wenn, dann meist so gering, dass die Aussagekraft der Polysomnographie nicht maßgeblich beeinflusst wird. In heutigen Schlaflaboren ist man zudem bemüht, den Prozess der Analyse für die Patienten so angenehm wie unter den Gegebenheiten möglich zu gestalten.

Während einer Polysomnographie im Schlaflabor können Sie im Normalfall ohne Probleme auch nachts die Toilette nutzen. Sie werden über die gesamte Untersuchungsnacht intensiv von Mitarbeitenden des Schlaflabors beobachtet und bei Bedarf so weit von den Kabeln befreit, dass Sie auf die Toilette gehen können.

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